Nach dem erfolgreich verlaufenen Rollout vor 2 Wochen blieb unserem Team nicht mehr viel Zeit, um unseren neuen Rennboliden in Fahrbereitschaft zu bringen. Somit ging es danach direkt aus dem Lichthof der Leibniz Universität zurück in die Werkstatt nach Garbsen. Die aus der Begeisterung der Besucher neu gewonnene Energie und Motivation wurde dort sofort umgesetzt. In einer weiteren Nachtschicht und viele Stunden harter Arbeit wurde ehrgeizig weiter am eH14 geschraubt und gewerkelt, immer das große Ziel Hockenheim 2014 vor Augen.
Dann war es auch schon bald soweit. Das ganze Team stand versammelt und voller freudiger Erwartungen angespannt vor der Werkstatt in Garbsen. Der eH14, an dem wir nun fast schon ein Jahr lang zusammen gearbeitet hatten, war kurz davor seine erste Runde zu drehen. Es fanden noch kurz die letzten Einstellungen an Software und Motorregelung statt und dann kam die Freigabe. Unser Rennbolide fuhr endlich, angetrieben von seinen eigenen Motoren, über den Asphalt. Somit hatten wir unser lang ersehntes Fahrvideo in der Tasche und damit auch die endgültige Qualifikation für das weltweit größte Formula Student Event in Hockenheim.
In Hockenheim ging es, nach einer langen und anstrengend Fahrt, auch schon wieder direkt in die Box. Unser Fahrzeug war zwar schon gefahren, doch lief es für das Video nur auf zwei Motoren. Die To-Do-Liste, um unser Konzept des All-Rad-Antriebes zu verwirklichen, war noch lang. In dieser heißen Phase war zu spüren, wie sehr das Team in der letzten Zeit zusammengewachsen war. Immer wieder neu aufkommende Probleme wurden gemeinsam gelöst und stärkten so den Zusammenhalt.
Während unserer Woche in Hockenheim ist diese Entwicklung nochmals stark vorangetrieben worden. Wirklich niemand hatte Lust das Event nur als Zuschauer zu erleben und zuzusehen, wie die anderen Teams Erfolge feierten. Jeder Einzelne ging bis an seine Grenzen und somit verbrachten wir die ersten Tage und Nächte fast ausschließlich in der Box. Die Leistung des gesamten Teams in diesen Tagen war beachtlich, wodurch riesen Fortschritte mit dem Auto gemacht wurden. Doch am Ende reichte es dennoch nicht fürs Scrutineering. Durch die begrenzten Möglichkeiten Vorort waren wir nicht in der Lage, rechtzeitig alle Fehler auszubessern und konnten deshalb die technische Abnahme nicht bestehen. In den folgenden Tagen mussten wir so in den sauren Apfel der Zuschauerrolle beißen. Ernüchtert und verdrossen sahen wir bei der Siegerehrung beim Jubeln zu.
Dennoch schauen wir alle schon wieder nach vorne. Bereits zu Beginn des Jahres war uns bewusst, dass unsere Vorhaben für diese Saison sehr groß sind, wir aber ein ausgezeichnetes sowie vor allem zukunftsorientiertes Konzept entwickelt haben. Die Motivation für Spanien und auch für die nächste Saison ist groß wie nie. Keiner will nochmal in dieser Art und Weise an einem Event Teilnehmen. Unser Team ist an den Herausforderungen gewachsen und hat sehr viel dazu gelernt. Für die Formula Student Spain haben wir uns bereits jetzt wieder aufgerappelt und treiben die Arbeiten weiter voran um in Barcelona konkurrenzfähig auftreten zu können. Wenn uns eines auszeichnet, dann die Tatsache, dass wir niemals aufgeben.
An dieser Stelle nochmal ein riesen Dank an alle, die uns im Laufe der Saison bisher unterstützt haben. Ohne Ihr Mitwirken wäre dieses Projekt des eH14 niemals so weit gekommen. Auch wenn das Event in Hockenheim keinen optimalen Verlauf nahm, werden wir im Hinblick auf Barcelona nochmal voll angreifen. Trotz den großen Neuerungen an Fahrwerk, Chassis und Powertrain haben wir es mit Ihnen geschafft einen Rennboliden zu fertigen, der definitiv einiges zu bieten hat. In diesem Sinne bedanken wir uns und hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern in den nächsten Jahren.