Am 8.12.2011 besuchten wir die CTC GmbH, die am CFK Valley in Stade ansässig ist. Das CFK-Valley Stade ist ein Standort mit rund 100 nationalen und internationale Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich alle intensiv mit kohlenfaserverstärkten Kunstoffen (kurz CFK) beschäftigen.
Die CTC GmbH ist eine Tochter des Flugzeugbauers Airbus und fertigt unter anderem die Leitwerke, die aus CFK bestehen. Des Weiteren werden CFK-Oberflächen auf Auswirkungen von Beschädigungen wie zum Beispiel Blitzschlag untersucht und weiterentwickelt.
Nach einem leckeren Mittagessen in der Mensa haben wir uns und Dr. Martin Röhrig das CFK Valley und die CTC GmbH vorgestellt.
Der Standort wächst schnell, der Werkstoff CFK wird immer begehrter, da er unter anderem mit einer Dichte von ca. 1,5 g/cm³ leichter ist als das leichteste Metall Magnesium und außerdem die hohe gewichtsspezifische Festigkeit und Steifigkeit dafür sorgt, dass ein Transportmittel wie zum Beispiel ein Flugzeug weniger Treibstoff aufgrund des geringeren Gewichtes verbraucht. Außerdem ist es korrosionsbeständig und durch die Fasern je nach Anwendungsbereich unterschiedlich belastbar.
Im Anschluss wurden wir durch die Produktionshalle geführt, wo uns einzelne Maschinen und Aufbauten gezeigt wurden. Neben der Produktion, bei der durch das Legen von einzelnen Fasern so gut wie kein Verschnitt anfällt, wird am Standort versucht, durch neue Produktionssysteme höhere Kapazitäten zu erreichen, sodass in Zukunft viel mehr Teile aus CFK für den Flugzeugbau gebaut werden können.
Mit dieser Aufgabenstellung beschäftigt sich auch das Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (kurz IFAM), das wir ebenfalls besichtigten. Hier ging es darum, Industrieroboter so zu entwickeln und zu programmieren, sodass eine Produktion von CFK sowie deren Weiterverarbeitung „im großem Stil“ möglich ist.
Am Infopoint des CFK Valley konnten wir verschiedenes über den Werkstoff erfahren und uns viele verschiedene Dinge des Alltages aus Carbon-Faser-verstärkten Kunststoff bestaunen. Unter anderem wurden dort Fahrradrahmen, Modellflugzeuge und ein Motorradhelm ausgestellt.
Insgesamt war der Ausflug sehr interessant, da wir einen Einblick in die moderne Fertigung von CFK-Teile bekommen konnten und erfahren konnten, wofür der Werkstoff abgesehen für beispielsweise Teile des Fahrwerks, Verkleidung und Gehäuse von Batterie und Wechselrichter für den eH12 eingesetzt werden könnte. Text von Stefan Losch