Die Formula Student Competition ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb. Jedes Team hat die Aufgabe, unter Einhaltung eines bestimmten Reglements, einen Formel-Rennwagen zu konstruieren. Es soll angenommen werden, eine fiktive Produktionsfirma habe den Auftrag gegeben, einen Prototypen zur Evaluation herzustellen. Dieser soll auf den engagierten, aber nicht professionellen Wochenendrennfahrer zugeschnitten sein.
Hierbei gilt es im gesamten Konstruktionsprozess auch die Kosten und natürlich die Funktionalität im Auge zu behalten, denn es gewinnt nicht das schnellste Auto, sondern das beste Gesamtpaket aus Konstruktion, Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten.Unter der Schirmherrschaft des Verein Deutscher Ingenieure VDI fand im Jahre 2006 der erste Formula Student Germany Wettbewerb am Hockenheimring statt und erfreute sich großer Beliebtheit. Im Wettbewerbsjahr 2010 startet die Leibniz Universität bereits zum zweiten Mal in der internationalen Konkurrenz und nimmt voraussichtlich an allen europäischen Wettbewerben teil.Der Wettbewerb unterteilt sich in drei statische und fünf dynamische Kategorien.
Static Events:
- „Presentation Event“: Der Prototyp des Boliden wird in einem 10 minütigen Verkaufsgespräch dem potenziellen Kunden vorgestellt. Basis ist für das Gespräch ist eine mögliche Serienfertigung der Studie. Die Juroren sollen vom Potenzial des Produktes überzeugt werden.
- „Cost Event“: Detaillierte Kostenaufstellung unseres Autos.
- „Design Event“: Die einzelnen Komponenten des Wagens werden auf ihren Einsatz und ihre individuelle Umsetzung hin analysiert und bewertet.
Dynamic Events:
- „Skid-Pad“: Es wird gegen die Uhr ein achter Parcours mehrfach durchfahren.
- „Acceleration“: Beschleunigungstest auf gerader Strecke von 75m Länge.
- „Autocross“: Jedes Team beweist die Agilität und Manövrierfähigkeit ihres Boliden auf einem engen Rundkurs. Auch wird gegen die Uhr gefahren.
- „Endurance“: Der Höhepunkt. Immer 4 Teams fahren im direkten Vergleich ein 22 km langes Rennen gegeneinander.
- „Fuel Economy“: Hier wird ökonomischer Benzinverbrauch belohnt.
Weitere Informationen: Formula Student Germany Website
Die Formula Student Electric
Im Gegensatz zu anderen Rennserien sind viele Studenten schon einen Schritt weiter. Neben der Formula Student gibt es seit dem Jahr 2010 auch die Formula Student Electric, eine Unterordnung zur Formula Student. Hierbei wird statt eines Verbrennungsmotors vollständig auf einen elektrischen Antrieb gesetzt. Zur Weltpremiere am 4. August 2010 traten 15 internationale Teams am Hockenheimring gegeneinander an.
Abgesehen von den speziellen Bedürfnisse von Elektrofahrzeugen gibt es keine Regel- bzw. Wettbewerbsänderung. Disziplinen, Abnahmen und Gesamtevent laufen parallel zu der Formula Student. Als Antriebsmotoren dürfen sowohl gleichstrom-, als auch wechselstrombetriebene Motoren verwendet werden. Ebenso sind jegliche Arten von Batterien und Umrichtern erlaubt. Bei diesem Wettbewerb wird den Studenten bei der Wahl des Antriebskonzeptes viel Freiheit gelassen. Lediglich die Maximalspannung ist auf 600V beschränkt.
Mit diesem im Rennsport einzigartigen Projekt wird den Studenten ermöglicht, zukunftsweisende Technologien parallel und gemeinsam mit den großen Automobilherstellern zu erforschen. Neue Möglichkeiten und Ideen, wie zum Beispiel die Energierückgewinnung beim Bremsen, die sogenannte Rekuperation, stehen hier auf dem Prüfstand und werden von den Studenten erprobt. Eine Besonderheit der Formula Student Electric in Deutschland ist das Endurance, welches in der Nacht stattfindet. Auf der durch Heliumballons beleuchteten Strecke wird bei der vom Team gewünschten Musik die 22-km lange Strecke gefahren. Eine einzigartige Kulisse, die sich als wahrer Pubikumsmagnet herausgestellt hat.
Weitere Informationen: Formula Student Electric Germany Website